Geschlossene und offene Form im Drama
nach Volker Klotz

Die folgende Übersicht fasst die wesentlichen Elemente zusammen, die Volker Klotz in seinem Werk Geschlossene und offene Form im Drama. München 1960 entwickelt hat.

KategorieGeschlossene FormOffene Form
Handlung und KompositionEinheit und Kontinuität (Bericht, Mauerschau), Exposition; planmäßiges Vorandrängen der HandlungPluralität und Blitzlichttechnik (Komplementäre Handlungsstränge, die sich wechselseitig erhellen); metaphorische Verklammerung: gleichbleibende Bildbereiche; Integrationspunkt: Eine Schlüsselszene
SymmetrieVariation - Abbruch und Neuansatz
Steigerung als BauprinzipMontage
Akt als FormeinheitSzene als Formeinheit
Ausschnitt als GanzesGanzes in Ausschnitten
ZeitEinheit und KürzeAusdehnung mit Unterbrechungen
Unterordnung des Augenblicks (Botenbericht!) Übermacht des Augenblicks
RaumTypischer RaumCharakterisierender Raum
Atmosphärisch neutraler Raum (Mauerschau!)Atmosphärisch aufgeladener Raum: Weite, Enge, Dunkel, Requisiten
FigurenGeringe PersonenzahlGroße Personenzahl
Hoher Stand, Maß und WürdeVielzahl der Stände
MündigkeitEingeschränkte Mündigkeit
Hohes BewusstseinUnbewusster Drang
Vorrang der InnerlichkeitAnfälligkeit für das Äußere
Wort; RhetorikVersagen der Sprache; Pantomime
SpracheEinheitlicher hoher StilVerschiedene Stilschichten
Allgemeiner WortschatzSpezifischer Wortschatz
Abstraktion, EntsinnlichungKonkretion, Gegenständlichkeit
Distanz, KontrolleSpontaneität, Unbeherrschtheit
Sentenzen: allgemein gültige FormelnSprichwort, Volkslied, Bibel
Hypotaxe: gegliederte SatzgefügeParataxe: gleichgeordnete Sätze; Ellipsen: unvollständige Sätze; brüchige Hypotaxe
VersProsa